Löffelstrandläufer

Löffelstrandläufer

Küstenschutz in Asien für den Löffelstrandläufer

Lässt sich das Aussterben dieser Art verhindern?

Mit diesem länderübergreifenden Projekt geht die Manfred-Hermsen-Stiftung den Ursachen für den drastischen Bestandsrückgang des in Sibirien brütenden und bis nach Indien ziehenden Löffelstrandläufers (Eurynorhynchus pygmeus) auf den Grund und setzt sich für dessen Überleben und den Erhalt seiner Küsten- und Wattenmeerhabitate ein – stellvertretend für alle Watvögel, die auf der Ost-Asiatischen Vogelzugroute unterwegs sind.

Aktuelles


Hintergrund

Dieser charismatische Watvogel mit seinem löffelförmigen Schnabel steht kurz vor dem Aussterben und wurde 2008 von BirdLife International in der roten Liste als global „vom Aussterben bedroht“ hochgestuft. Der Bestand ist seit den 1970ern um gut 80 % geschrumpft auf heute weniger als geschätzte 300 Paare.

Seit 2000 dokumentiert Dr. Christoph Zöckler, Löffelstrandläuferexperte der ersten Stunde und seit 2007 Mitarbeiter unserer Stiftung, den dramatischen Rückgang der Brutpaare in Sibirien, untersucht die Ursachen und koordiniert das internationale Schutzteam des bedrohten Strandläufers. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass vor allem Biotopverluste und Jagd an den Küsten Ostasiens auf dem Zugweg und in den Wintergebieten maßgeblich zum Rückgang des Löffelstrandläufers – und auch anderer Watvogelarten – beigetragen haben. Diese Art ist ein wichtiger Indikator für den Zustand dieser Küstenökosysteme.

Zusammen mit Birds Russia haben wir eine „Spoon-billed Sandpiper Task Force“ als Arbeitsgruppe des ostasiatischen Flyway Partnerships EAAFP aufgebaut. Es ist uns gelungen, zwölf Küstenstaaten von Russland bis Bangladesch für den Schutz des charismatischen Löffelstrandläufers zu vereinen. Ziel ist die Bewahrung und Restaurierung asiatischer Küstenregionen für den nachhaltigen Schutz vieler Vogelarten, die auf diese Habitate angewiesen sind. Die politische Arbeit begleiten wir durch eigene Kampagnenbüros in Shanghai und Yangon, der Finanzierung eines Mitarbeiters der Nature Conservation Society Myanmar sowie mit Projekten zur Sensibilisierung Einheimischer (z.B. gegen Vogelfang in Bangladesh und Myanmar).

Ein Aktionshilfe-Programm, das von uns zusammen mit unserem chinesischen Partner Mangrove Conservation Fund (MCF) in Shenzhen koordiniert wird, bezieht die Schutzmaßnahmen aller 12 Anliegerstaaten mit ein.

​Folgeaktivitäten

Wir sind über das entdeckte Hauptüberwinterungsgebiet des Löffelstrandläufers in Myanmar auf wertvollste Küstenfeuchtgebiete und den Ayeyarwady-Fluss gestoßen. Für diese artenreichen Ökosysteme müssen langfristige Schutzkonzepte erarbeitet und politisch umgesetzt werden. Seitdem ist unsere Stiftung in verschiedenen Projekten an der Küste und in Feuchtgebieten im Binnenland mit unterschiedlichen Partnern in Myanmar aktiv.

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