Vielfalt in den Mangroven Madagaskars

Das Schutzgebiet Menabe Antimena

Das Landschaftsschutzgebiet im Westen Madagaskars ist ein Hotspot der Artenvielfalt und Heimat für viele endemische Pflanzen- und Tierarten wie dem Berthe-Mausmaki, der kleinsten Lemurenart. Chances for Nature setzt sich mit finanzieller Unterstützung der Manfred-Hermsen-Stiftung für den Schutz der durch Brandrodung, Holzeinschlag und Raubbau bedrohten Wälder ein.  

Hintergrund

Die Mangrovenhabitate an der Küste sind ein wichtiger Lebensraum für viele bedrohte und endemische Vogelarten. Während über die Trockenlaubwälder im Schutzgebiet aufgrund der akuten Bedrohungen bereits viele Untersuchungen vorliegen, ist über den Mangrovenwald und seine Bewohner bislang wenig bekannt. Es wird angenommen, dass er bedeutenden Lebensraum für einige nur hier vorkommende Arten wie dem Blauaugenibis, dem Madagaskarregenpfeifer oder dem Madagaskarreiher bietet. Auch die weltweit kleinste Primatenart „Madame Berthes Mausmaki“, welche nur in diesem Schutzgebiet vorkommt, wird im Bereich der Mangrovenbewachsenen Küste vermutet. 

Das Projekt

2019 wurde erstmals eine Erhebung innerhalb dieses Gebietes über den Zustand der Mangroven durchgeführt. Die Untersuchungen erfolgten hauptsächlich per Boot in drei Teilbereichen. Zusätzlich wurden Daten zur Ausdehnung des Mangrovenbewuchses durch eine Drohne erhoben und lokale Fischer über Sichtungen seltener Tierarten befragt.

Die Ergebnisse deuten auf einen guten Zustand der Mangroven. Es konnten 66 Vogelarten bestimmt werden. Besonders ein Teilbereich mit großer Variation an Habitaten (Lagunen, Sandbänken, Wattflächen) wurde als wichtiges Vogelgebiet identifiziert und soll zukünftig durch regelmäßige Beobachtungen gemeinsam mit Einheimischen weiter untersucht werden. Auch Sichtungen von Mauslemuren in Mangrovenbereichen geben Anlass zu weiterer Feldforschung.    

Im dreitägigen Umweltbildungscamp „Little Rangers“ erfuhren Kinder und Jugendliche der umliegenden Dörfer Wissenswertes über die Artenvielfalt im Kirindy-Wald und gingen bei nächtlichen Exkursionen auf Spurensuche nach den scheuen Lemuren und Vögeln. Sie lernten mit Erosionsexperimenten die Auswirkungen von Holzeinschlag kennen und erhielten umweltfreundliche Alltagstipps zum Schutz des Waldes. Durch dieses Angebot können jährlich 200 Schüler erreicht und für ihre Umwelt sensibilisiert werden.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.chancesfornature.org