Biodiversität und Klimaschutz in Lateinamerika und der Karibik
Regionale Zusammenarbeit und Wissensaustausch in der „Initiative LAC“
Die Initiative Lateinamerika und Karibik (LAC) vereint Wissenschaftler, Entscheidungsträger, lokale Organisationen und Gemeinden aus Lateinamerika, um den Erfahrungs- und Wissensaustausch in relevanten Fachgebieten zu fördern und neue Impulse für den Schutz der Biodiversität und des Klimas zu setzen. Gemeinsam wird über die Bedeutung von Ozeanen, Wäldern und Feuchtgebieten für Gesundheit, Wirtschaft und Wohlstand diskutiert. Dabei werden neue Lösungsansätze gesucht, um wissenschaftliche Erkenntnisse, traditionelles Wissen und praktische Erfahrungen unter Einbeziehung von Genderaspekten in Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen und somit den Natur- und Klimaschutz auf verschiedenen Ebenen in der Politik und Entwicklung in Lateinamerika zu stärken. Die Manfred-Hermsen-Stiftung unterstützt die Corporación Capital Biodiversidad bei der Umsetzung dieses Vorhabens.
Hintergrund
In Lateinamerika und der Karibik konzentrieren sich über 50% der Biodiversität unseres Planeten. Diesen Reichtum an biologischer Vielfalt gilt es zu schützen. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen der wissenschaftlichen Gemeinschaft, lokalen Akteuren und der Politik hat das Potential, die Ursachen und Folgen des Artensterbens und des Klimawandels zu definieren und zu bekämpfen.
Im Vorfeld der 25. Weltklimakonferenz 2019 in Chile wurde die Initiative „LAC“ ins Leben gerufen und zum Auftakt ein Seminar mit über 250 Teilnehmern veranstaltet, darunter Vertreter von mehr als 25 Institutionen und Experten aus 8 Ländern. Erörtert wurden die Herausforderungen und Möglichkeiten einer angepassten und nachhaltigen Entwicklung im Kontext des Klimawandels und des Verlustes von Ökosystemen in Lateinamerika. Als Ergebnis entstand das Kurzdossier "Biodiversity, Gender and Climate Change – Latin America and the Carribean Initiative".
Das Projekt
Die Corporación Capital Biodiversidad organisiert 2021 eine Reihe virtueller Konferenzen unter dem Gesichtspunkt „soziale und ökologische Bedeutungen intakter Ökosysteme als tragende Säulen des Gemeinwohls“. Das Projekt führt damit den 2019 angestoßenen Dialog zwischen wichtigen Akteuren Lateinamerikas aus Wissenschaft, Politik, Gemeindeverwaltung und indigenen Völkern fort.
In den Konferenzen diskutieren Fachleute über den Wert der Biodiversität, der Wälder, Feuchtgebiete und Ozeane in globalen und regionalen Zusammenhängen. Die Teilnehmer tauschen sich über gute Praktiken zur nachhaltigen Nutzung von Ökosystemen aus und diskutieren grundlegende Fragen und entsprechende Lösungsansätze für verschiedenen Aufgaben der Zukunft wie z.B.: wie können bessere Ansätze und Wege in der Verwaltung von Territorien und dem Erhalt des Artenschutzes geschaffen werden? Wie lassen sich entsprechende lokale Kapazitäten aufbauen? Wie können wir kulturelle Identitäten erhalten und eine sozial gerechte und nachhaltige Entwicklung etablieren?
Langfristiges Ziel ist es, die derzeitigen Muster des wirtschaftlichen Wachstums und der Nutzung natürlicher Ressourcen zu ändern, um die Artenvielfalt zu erhalten, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und eine nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung der Natur und der durch sie bereitgestellten Ressourcen zu erreichen.
Liste der Konferenzen
26.05.2021: Frauen in der Forschung und Schutz von Feuchtgebieten, Wald und Natur
03.06.2021: Schutz von Feuchtgebieten und Wäldern. Erfahrungen aus dem Alltag.
17.06.2021: Küsten- und Meeresfeuchtgebiete in sozial-ökologischen Systemen.
08.07.2021: Nutzen der Ökosysteme: Was verlieren wir und welche Chancen haben wir?
29.07.2021: Ökonomie der Biodiversität im politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontext Lateinamerikas.
12.08.2021: Urbane Systeme, Risiken und Gemeinschaften
19.08.2021: Ernährung, Ökosysteme und Gesundheit
09.09.2021: Kulturelle Aspekte in marinen, küstennahen und inländischen Feuchtgebieten