Auf dem Weg zu einem Ramsar-Schutzgebiet
Gute Nachrichten aus unserem Projektwettbewerb der Initiative Küstenfeuchtgebiete Südamerika
Die Manfred-Hermsen-Stiftung unterstützt seit 2019 im Rahmen eines alle zwei Jahre stattfindenden Projektwettbewerbs lokale NGOs und Forschungsinstitute bei der Erhaltung von Küstenfeuchtgebieten und dem Aufbau von Kapazitäten für die Naturschutzarbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen.
Zwei Organisationen des zweiten Projektwettbewerbs haben inzwischen große Fortschritte in ihrer Arbeit zum Schutz der Küstenfeuchtgebiete und Küstenvögel in der Region Coquimbo gemacht und dabei Synergien mit dem Küstenfeuchtgebietsprogramm des chilenischen Umweltministeriums und dem UN-Umweltprogramm entwickelt, das durch die Global Environment Facility finanziert wird.
Hintergrund
Die Küstenfeuchtgebiete in der chilenischen Region Coquimbo sind landschaftlich besonders sehenswert und weisen einen hohen ökologischen Wert und eine große soziokulturelle Bedeutung auf. Aufgrund von fehlendem Umweltbewusstsein, urbaner Expansion und des anthropogenen Drucks insgesamt, sind sie jedoch in vielen Fällen einer starken Degradierung ausgesetzt.
Bewusstseinsbildung und Verwaltung
Das Team von REDAVES ist in dem Projekt "Programm zur Stärkung des Umweltbewusstseins und des Mitwirkens von Anwohnern, Arbeitern und Studenten im Schutze der Feuchtgebiete der Bucht von Coquimbo, Chile“ sehr erfolgreich. Durch Bewusstseinsbildung, Mobilisierung von Freiwilligen und der Zusammenarbeit mit lokalen Behörden haben sie nachhaltige Ergebnisse in der Wertschätzung und dem Schutz zweier Küstenfeuchtgebiete in der Bucht von Coquimbo erzielt.
Über die große Reichweite und gute Wirksamkeit einer Sensibilisierungskampagne hinaus leisteten sie einen wichtigen Beitrag zu dem von mehreren Interessengruppen getragenen Prozess zur Ausweisung der Flussmündung des Río Elqui als Schutzgebiet, im Rahmen des kürzlich verabschiedeten "Urban Wetland Law" in Chile. Außerdem übernehmen sie eine wichtige Rolle in der Einrichtung des neuen Ramsar-Schutzgebietes für das Feuchtgebiet „Punta Teatino“.
Bei einer Reihe von Aktivitäten zum Schutz der Küstenvögel in der Bucht von Coquimbo, verkleideten sich Teammitglieder von RedAves als Austernfischer bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen und es wurden neue Freiwilligengruppen zur Überwachung der Küstenvögel gebildet. Diese setzen auch praktische Maßnahmen um, wie z. B. das Einzäunen von Nistplätzen und das Aufstellen von Hinweisschildern, welche die Besucher an der Küste zu bewusstem Verhalten und zum Führen ihrer Hunde an der Leine anhalten.
Umweltbildung
Um das Verständnis und Bewusstsein für den Wert der Küstenfeuchtgebiete der Region zu fördern, hat das Center for Advanced Studies in Arid Zones (CEAZA) kürzlich das Kindermärchen "La Orquesta del Humedal" veröffentlicht.
Von einer multidisziplinären Gruppe aus Wissenschaftlern, Akademikern und lokalen Umwelt- und Sozialorganisationen entwickelt, wird es nun als ansprechendes Bildungsmaterial von Lehrern und weiteren Akteuren genutzt. Hiermit wird ein Dialog über die Rolle der Ökosysteme und ihrer biologischen Vielfalt in der heutigen Gesellschaft angeregt. In den kommenden Monaten sind eine Reihe von Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung und Verbreitung dieser Erzählung in der Region geplant.
Wir hoffen, dass sich dank der Sensibilisierung, der Bildung und Stärkung von Netzwerken und den Fortschritten beim rechtlichen Schutz und der Verwaltung von Küstenfeuchtgebieten ein nachhaltiger Wertewandel vollzieht und diese Ökosysteme als Natur- und Kulturerbe der Küstengemeinden in der Region von Coquimbo und darüber hinaus in angemesser Weise geschätzt und geschützt werden.
