Wümme

Libellen an der Wümme

Die Wümme

Von der Geest bis ins Niedermoor - ein Modellprojekt zur Wasserrahmenrichtlinie

In diesem Gemeinschaftsprojekt engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Initiativen aus dem Bremer Raum, modellhaft an einem norddeutschen Fluss die Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen.

Betrachtet man die Wümme von ihrer Quelle in der Lüneburger Heide bis zu ihrer Mündung in der Unterweser, so stellt man fest, dass sie ein interessanter kleiner Fluss ist, der auf nur 110 km Länge verschiedenste Landschaften durchläuft und prägt: Von der auf einem niedersächsischen Geestrücken gelegenen Quelle schlängelt sich die noch flache, sandige Wümme gen Westen durch mehrere Naturschutzgebiete, nimmt Wasser aus Bächen auf, die in Wäldern und Wiesen entspringen, bildet Moore und passiert immer größer werdend die Orte Lauenbrück, Rotenburg/Wümme und Ottersberg. Bei Bremen erreicht sie das flache Bremer Becken, ein Naturschutzgebiet von besonderem Wert für Wiesen- und Wasservögel. Ab hier wird sie von der Nordseetide beeinflusst und fließt bei Flut sogar in die verkehrte Richtung. Es bilden sich bei Ebbe kleine Watten und bei Hochwasser, besonders im Winter, überschwemmt die Wümme weitflächig Feuchtwiesen des Bremer Beckens. Schließlich, inzwischen mit der Hamme zur Lesum vereint, mündet sie bei Vegesack in die Unterweser.  

Wümme Oberlauf

Ein Arbeitskreis aus Vertretern von NordWestNatur, BUND Bremen und –Niedersachsen, Europarc und der Manfred-Hermsen-Stiftung unternahm die ersten Schritte, um die Wümme von der Quelle bis zur Mündung in Teilen zu renaturieren. Unsere Vision ist die Wiederherstellung eines beispielhaft naturnahen Geestflusses, der sich gemäß der Wasserrahmenrichtlinien-Bestimmungen im „guten Zustand“ befindet. An besonders bedürftigen Stellen werden einzelne Renaturierungen vorgenommen, die sich auf den Gesamtzustand auswirken. Dabei berücksichtigen wir nicht nur die Wümme an sich, sondern das gesamte Wassereinzugsgebiet.

Da diese Aufgabe sich über Jahre hinziehen und viel Geld kosten wird, wurde zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt, um für Pilotmaßnahmen besonders bedürftige Stellen im Gewässersystem zu identifizieren und wichtige Projektbausteine festzulegen. Diese sind u.a.

  • schonende Gewässerunterhaltung
  • Renaturierung aller Typen von Gewässerstrukturen
  • Das Gewässernetz durchlässiger gestalten
  • Überschwemmungslandschaften sichern und entwickeln
  • Öffentlichkeitsarbeit/Umweltbildung für den guten Zustand der Gewässer 

Unsere Stiftung beteiligt sich am Modellprojekt mit einer Machbarkeitsstudie, half bei der Finanzierung von Renaturierungen des Embser Mühlengrabens, der Wörpe, Fintau und Veerse (alles Zuflüsse der Wümme). Auf eigenen bzw. gepachteten Flächen im Breitenfelder Moor leisten wir Moor- und Klimaschutz im Wassereinzugsgebiet der Wümme. Alle Projekte wurden von Schülern zwecks Umweltbildung tatkräftig begleitet. 

Zum Weiterlesen: Unser Partner Nord West Natur