Naturschutz in Einklang mit der Produktion von Agrarforstprodukten in Landgemeinden - NEPAL

Gefördert vom BMU über die Internationale Klimaschutzinitiative

Die Manfred-Hermsen-Stiftung hat 2021 ein dreijähriges Natur- und Klimaschutz-Projekt in Nepal begonnen, das in Kooperation mit ihrem lokalen Partner ANSAB (Asian Network for Sustainable Agriculture and Bioresources) umgesetzt wird. Das Bundesumweltministerium unterstützt das Projekt über die Medium Grants der Internationalen Klimaschutzinitiative (IMG). 

Das Projektgebiet liegt zwischen dem Himalaya und der Terai-Tiefebene im Süden Nepals inmitten eines Hotspots der Biodiversität und umfasst ca. 20.000 Hektar Wald und 1.000 Hektar kleinbäuerliche Landwirtschaftsflächen nahe des Chitwan Nationalparks. Hier leben noch Königstiger, Elefant, Panzernashorn, Gangesgavial und viele weitere seltene und bedrohte Arten. Doch anthropogener Druck und Klimawandel gefährden die Wälder mit ihrer außergewöhnlichen biologischen Vielfalt sowie die Wassereinzugsgebiete dieser sensiblen Region.

Aufbauend auf einem bewährten Konzept werden lokalen Gemeinden die Verwaltungsrechte übertragen, eine ökologische Bewirtschaftung gesichert und die Lebensräume vieler seltener heimischer Arten in einen besseren Zustand gebracht und miteinander vernetzt.

Die Projektaktivitäten umfassen unter anderem:

  • Unterstützung lokaler Waldnutzergemeinden in der Übertragung von Verwaltungsrechten und dem Aufbau lokaler Kapazitäten.
  • Inventarisierung der Waldressourcen, inkl. Heilkräuter und anderer Nicht-Holz-Produkte.
  • Prävention und Kontrolle von Waldbränden und Förderung von Alternativen zur Nutzung von Brennholz.
  • Vernetzung der Kleinbauern und Training im Bio-Anbau, Humusaufbau und zur Vermeidung von Wildtier-Konflikten.
  • Vorbereitung für die Zertifizierung von Wald- und Agrarflächen nach Kriterien der biologischen Landwirtschaft und Wildtier-freundlichen Praktiken.
  • Unterstützung von Unternehmensgründung im Bereich der Vermarktung nachhaltiger Produkte und lokalem Ökotourismus.
  • Bildung einer Vereinigung mit Unternehmern, Behörden und Gemeinden mit dem Ziel, die Fertigung und Vermarktung nachhaltiger lokaler Produkte zu fördern.
  • Produktion von Umweltbildungsmaterialien für lokale Schulen, Schulung von Lehrkräften und Multiplikatoren, Errichtung eines Umweltbildungslehrpfads und Sensibilisierung der Bevölkerung über lokale Medien.

So verbindet das Projekt Naturschutzmaßnahmen mit der Bildung einer Allianz zwischen Behörden, Waldnutzergemeinden, lokalen Produzenten und Unternehmern, die Ideen bündelt und Ressourcen schont.

Insgesamt profitieren etwa 30.000 Einheimische auf direkte Weise durch nachhaltige Verbesserung ihrer Lebensgrundlage und 100.000 indirekt, indem sie von den guten Praktiken lernen können und ihre Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel und globale Krisen gestärkt wird. Wir gehen davon aus, dass umliegende weitere 30.000 ha Wald positiv beeinflusst werden, indem die dortigen Gemeinden die Projektmaßnahmen als Vorbild für die eigene Umsetzung nutzen.

Das Projekt wird maßgeblich zum Biodiversitätserhalt, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel beitragen sowie die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme und lokaler Gemeinden stärken.

Unser Partner ANSAB

Internationale Klimaschutzinitiative