SCHWERPUNKTE

Landwirtschaft & Artenvielfalt

Das Artensterben in Deutschland und Europa geht entscheidend auf die intensive Landwirtschaft zurück. Sie verursacht europaweit ca. 11% der Treibhausgasemissionen und langfristig unfruchtbare Böden. Dazu kommen kostenintensive Trinkwasserreinigung wegen Düngemittelrückständen, Existenzverlust von Kleinbauern sowie unabsehbare Folgen durch Gentechnik für Mensch und Natur. Ein Gleichgewicht zwischen Nutzung, gesundem Boden und intakter Wildnis war einst in der Landwirtschaft überlebenswichtig. Diesem Gleichgewicht setzten Mineraldünger und Pestizide vor gut hundert Jahren ein Ende und die zerstörerischen Eingriffe nahmen rasant zu. Die Rückbesinnung auf eine naturverträgliche Landnutzung wird heute zunehmend von der Gesellschaft gefordert und führt langsam zu einem Umdenken in der Europäischen Agrarpolitik. 

Wir leisten einen Beitrag zur naturgerechten Landnutzung in Mecklenburg-Vorpommern über den an das Naturschutzgebiet Wüste & Glase angrenzenden Öko-Betrieb Gut Barz, der auch am WWF-Projekt "Landwirtschaft und Artenvielfalt" teilnimmt. Auf Sizilien unterstützen wir die traditionelle kleinbäuerliche Landwirtschaft am Ätna und treiben die Errichtung eines UNESCO Biosphärenreservats voran, um die reich strukturierte Agrarlandschaft vor der Intensivierung zu bewahren. Dazu kommt unser kontinuierliches Engagement in der immens wichtigen Umweltbildung, darunter auch Schul- oder Gemeinschaftsgärten wie auf Sizilien im EUKI-Projekt "Frutti per la Biosfera", welches über Euronatur mit Hilfe unserer Spende gerade auf dem Balkan repliziert wird.

Wir beteiligen uns außerdem an der Europäischen Bürgerinitiative "Save Bees and Farmers" und spenden regelmäßig an ausgewählte Vereine und Initiativen. Beispiele sind die Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen, die sich um den Lebensraum von Rebhuhn und Rotmilan in Niedersachsen kümmert, Klagen des BUND gegen neue Großstallanlagen in Mecklenburg-Vorpommern, das Engagement von "Save our Seeds" für Sortenreinheit und -vielfalt, die  Greifswalder Agrarinitiative der Michael-Succow-Stiftung und Finc Foundation zur Ausbreitung der Biolandwirtschaft in Norddeutschland, unabhängige Forschung sowie Zulassungsklagen in Bezug auf Gentechnik durch Test Biotech, die Unterstützung des Umweltinstituts München beim Engagement für eine pestizidfreie Landwirtschaft in Südtirol und des NABU für seine Einflussnahme auf eine naturverträgliche Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa.