Die Gewinner-Projekte des ersten und zweiten Projektwettbewerbs Küstenfeuchtgebiete

2021 - 2022

Die Projektvorschläge wurden durch ein Expertenkomitee bewertet und die folgenden 10 Projekte zur Finanzierung ausgewählt:

Umweltbildung und Dialoge mit den Bewohnern und Akteuren des Jambelí-Kanals im Golf von Guayaquil

Lehrerschulungen zu den Ökosystemleistungen der Mangroven zielen darauf ab, die Wertschätzung der Küstenfeuchtgebiete in der heranwachsenden Generation zu stärken und die Umweltbildung in den Schulen zu fördern. Der Jambeli-Kanal ist hier ein gutes Beispiel für ein Küstenfeuchtgebiet von großem ökologischem Wert. Es dient mit seinem Artenreichtum den Fischern als Lebensgrundlage und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Vögeln, darunter etwa 10.000 Watvögel, die jährlich das Gebiet besuchen.
Das Projekt wird von "Aves y Conservación", einer renommierten Vogelschutzorganisation und BirdLife Partner in Ecuador, umgesetzt. Sie nahmen bereits am ersten Projektwettbewerb der Initiative teil.


Stärkung des Netzwerks "Guardianes de los Humedales": Hüter der Küstenfeuchtgebiete in Peru

Das Programm zur Ausbildung junger Aktivisten und Hüter der Küstenfeuchtgebiete in Peru, "Los Guardianes de los Humedales", wird nach einem erfolgreichen Start im ersten Projektwettbewerb mit Studenten aus dem Großraum Lima fortgesetzt. Diesmal nehmen über 50 junge Teilnehmer aus Gemeinden entlang der ganzen Küste von Peru am interessant strukturierten Schulungsprogramm teil, um die Ausbildung zum „Hüter der Feuchtgebiete“ (Guardian de los Humedales) zu absolvieren.
Die NGO "Grupo-Rana" koordiniert das Programm gemeinsam mit Leitern des hieraus entstandenen Netzwerks "Red Guardianes de los Humedales" und unterstützt dieses.  


Förderung kommunaler Selbstbestimmung und Forschung zum Erhalt der Küstenfeuchtgebiete von Viru,
La Libertad, Nordwestperu

Um die gemeinschaftliche Teilhabe sowie Forschungen über die Feuchtgebiete zu fördern, wird eine aktualisierte Übersicht über die Feuchtgebiete von Viru mit Bewertung des Zustandes erstellt. Auf dieser Grundlage werden lokale Sensibilisierungskampagnen durchgeführt und wissenschaftlich-pädagogisches Material erstellt und verbreitet.
Das Institut für Ökologie und Naturschutzforschung ("Instituto de Investigación en Ecología y Conservación”, IIECCO) leitet dieses Projekt. Hier arbeiten hauptsächlich junge Biologen mit dem Ziel, die Zivilgesellschaft für den Erhalt der Feuchtgebiete zu sensibilisieren und das gemeinschaftliche Interesse für den Schutz dieser Ökosysteme zu vertreten.


Bildungsprogramm: Märchen der Küstenfeuchtgebiete von Coquimbo, Chile

Das Ziel dieses Projekts ist es, der heranwachsenden Generation, Eltern und Lehrern ein Wertebewusstsein für die kulturelle und ökologische Bedeutung der Küstenfeuchtgebiete zu vermitteln. Die Zusammenhänge in der Natur und Bedrohungen durch den Menschen werden in Form eines Kindermärchens über die Küstenfeuchtgebiete von Coquimbo mit dem Namen "La Orquesta del Humedal" vermittelt.
Der Projektträger ist das Zentrum für Fortgeschrittene Studien in Trockenzonen ("Centro de Estudios Avanzados en Zonas Áridas”, CEAZA), wo sich eine Gruppe von Künstlern, Lehrern und Wissenschaftlern seit 2020 mit der Erstellung verschiedener Bildungsmaterialien dieses Charakters beschäftigt.


Strände ohne Autos: Sensibilisierungskampagne über Gefahren von Fahrzeugen in Küstenfeuchtgebieten

Um das Befahren von Stränden, Dünen und  Küstenfeuchtgebieten mit motorisierten Fahrzeugen zu unterbinden, wird auf nationaler Ebene in Abstimmung mit den zuständigen Behörden eine Kampagne zur Sensibilisierung und Durchsetzung der bestehenden Vorschriften realisiert. Warnungen über die negativen Auswirkungen des Befahrens von Küstenökosystemen, rechtliche Konsequenzen und Hinweise zu Meldemöglichkeiten an lokale Behörden werden über eigens entworfene Warnschildern kommuniziert.
Das Netzwerk der chilenischen Vogel- und Wildtierbeobachter  ("Red de Observadores de Aves y Vida Silvestre de Chile“, ROC) hat im Rahmen des ersten Wettbewerbs solide Verbindungen zwischen verschiedenen Akteuren aufgebaut, die ihnen bei diesem zweiten Projekt helfen.


Programm zur Stärkung des Umweltbewusstseins und der Teilhabe von Anwohnern, Arbeitern und Studenten am Standort 139 in der Bucht von Coquimbo, Chile“

Durch Schulungen, Workshops, Öffentlichkeitsarbeit, Monitoring und Seminaren werden die Vorteile der Feuchtgebiete, Strände und Dünen beworben. Darüber hinaus wird eine lokale Sensibilisierungskampagne mit dem Braunmantel-Austernfischer (Haematopus palliatus) als Leitfigur durchgeführt.
Ziel des Netzwerks für die Beobachtung und den Schutz von Wildvögeln ("Red de observación y conservación de las aves silvestres“, RedAves) ist Aufklärung und der Schutz der Wildvögel in der Region Coquimbo.
Aktuelles: Auf dem Weg zu einem Ramsar-Schutzgebiet


Mantagua-Feuchtgebiet - Wo Wasser und Leben zusammenfließen

Dieses Projekt konzentriert sich auf die Stärkung lokaler Kapazitäten für Umweltbildung in Schulen und Gemeinden in der Region des Feuchtgebiets Mantagua. Themen wie Ökosystemleistungen, Naturschutz, Ökologie und Umweltbildung werden durch Schulungen, Workshops und in Bürgerwissenschaftskampagnen vermittelt.
Die chilenische NGO Momentum besteht aus einer Gruppe von Naturwissenschaftlern, die sich für den Schutz und die Förderung des natürlichen und kulturellen Erbes einsetzen.


Lokales Engagement für die Erhaltung und Wiederherstellung der Küstenfeuchtgebiete in der Provinz San Antonio, Chile

In diesem Projekt werden Bildungs- und Kulturveranstaltungen, Schulungen, Wandmalereien und ein ökologisches Monitoring der Feuchtgebiete von San Antonio durchgeführt. Die Umsetzung erfolgt durch eine Gruppe lokal engagierter Akteure, die in einem netzwerk zusammenarbeiten.
Die NGO "Cordell-Ojos de Mar" besteht aus jungen Fachleuten. Sie haben sich zu einer sehr einflussreichen und beliebten Gruppe in der Gemeinde entwickelt und sind in den sozialen Medien sehr aktiv.    


Cáhuil Feuchtgebiet, Förderung des Gleichgewichts zwischen lokaler Entwicklung und dem Schutz der biologischen Vielfalt

Über Begegnungen vor Ort und Interviews werden die Beziehungen der lokalen Bevölkerung und Organisationen zum Feuchtgebiet von Cáhuil untersucht. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Aufklärungskampagnen und Workshops durchgeführt, um das Bewusstsein zu schärfen und eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde unter Berücksichtigung von Schutzkriterien zu fördern.
Die NGO "Biósfera" ist eine junge Organisation aus der chilenischen Region O'Higgins, die sich neben dem Naturschutz auf die Entwicklung der Gemeinden konzentriert. 


Feuchtgebiete und Küstenvögel an der Küste von Maule

Das Projekt befasst sich mit der Vermittlung von theoretischem und praktischem Wissen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klassenzimmers, und erweitert die  Lernbereiche für einheimische  Schüler, Organisationen, Lehrer und Behörden. Die Aktivitäten umfassen Öffentlichkeitsarbeit im bereich Wissenschaft und Gesellschaft, Umweltbildung und die Entwicklung und Verbreitung von Umweltbildungsmaterialien.
Die kommunale NGO zum Schutz von Maule Mataquito ("Agrupación Defensa y Conservación Maule Mataquito”, ADEMA) leitet dieses Projekt. Sie setzt sich für den Erhalt des Küstengebietes zwischen den Flüssen Maule und Mataquito ein.


2019 - 2020

Im Rahmen des ersten Ideenwettbewerbs förderten wir gemeinsam mit der Lighthouse Foundation 10 Projekte von insgesamt 27 eingereichten Anträgen, welche von einem Expertenausschuss bewertet worden waren.


Stärkung der lokalen Kapazitäten für die gemeinschaftliche Überwachung von Küstenvögeln in geschützten Mangrovengebieten, Ecuador

Das Projekt betrifft ein wichtiges Gebiet mit Mangroven und ausgedehnten Wattflächen in einer großen Mündungsregion des Golfs von Guayaquil. Mitglieder verschiedener lokaler Interessensverbände wurden umfassend im Monitoring, insbesondere der Watvögel, geschult, um die Vielfalt und Anzahl der in diesem Gebiet vorkommenden Vögel fortwährend zu beobachten.
„Aves y Conservación“ ist ein nationaler BirdLife-Partner mit dem Ziel, den Schutz von Vögeln, ihrem Lebensraum und der biologischen Vielfalt als Ganzes in Ecuador zu unterstützen.


Stärkung von Forschung, Management und Verwaltung der Küstenfeuchtgebiete von
Pisco und San Andrés, Peru 

Durch die Kombination von Aktivitäten wie wissenschaftlicher Feldarbeit und die Konzeption und Verbreitung von Bildungsmaterialien mit Workshops, konnten Entscheidungsträger und lokale Interessengruppen Wissen und Wertschätzung über diese Ökosysteme und ihre Biodiversität aufbauen und einen Umweltmanagementplan für diese Feuchtgebiete ausarbeiten.
Der Verein „Grupo de Aves de Peru“ besteht aus lokalen Arbeitsgruppen in verschiedenen Teilen des Landes, die sich dem Vogelschutz in ihren natürlichen Lebensräumen widmen. 


Die Feuchtgebiete von Peru´s Nordküste auf lokalen Festivals kennenlernen

Eine Sensibilisierungskampagne über Medien und verschiedene Festivals hebte die die Bedeutung der Feuchtgebiete der Virrilá-Mündung (Piura), San José und Eten (Lambayeque) als schutzbedürftige Ökosysteme hervor. Aufgrund der Pandemie mussten einige geplante Aktivitäten virtuell durchgeführt werden, dennoch waren sie erfolgreich und stärkten die NGO in ihren Kapazitäten.
Das Zentrum für Ornithologie und Biodiversität (CORBIDI) ist eine peruanische NGO und setzt sich für Wissenschaftsförderung, die Verbreitung von Wissen über bedrohte Arten und empfindliche Ökosysteme sowie die Durchführung von Forschungs- und Schutzmaßnahmen ein.


Die Hüter der Feuchtgebiete

In diesem Projekt wurde ein innovatives Schulungsprogramm mit dem Namen "Los Guardianes de los Humedales" entwickelt. Eine Gruppe von 30 jungen Universitätsstudenten und Fachkräften mit unterschiedlichen akademischen Hintergründen erhielten in theoretischen und praktischen   Modulen Schulungen zu Themen der Erhaltung von Küstenfeuchtgebieten.
Die Universität „Científica del Sur“ ist eines der wichtigsten Forschungsinstitute und Wissensvermittler in Bezug auf Küstenfeuchtgebiete in Peru. Ihr Projekt verfolgte einen innovativen Ansatz zum Aufbau von Kapazitäten für Forschung, Monitoring und Umweltbildung.


Pichilemu Küstenfeuchtgebiete, Chile: Auf dem Weg zur Unterschutzstellung

In diesem Projekt wurde ein integrierter Schutzplan für die Feuchtgebiete Cahuil und Petrel entwickelt. Die zuständige NGO war verantwortlich für die Gesamtentwicklung des Prozesses, insbesondere für die Einbeziehung der relevanten lokalen Akteure.
Das Zentrum für nachhaltige Entwicklung von Pichilemu (CEDESUS) ist eine lokale gemeinnützige Organisation, die den Schutz und die Wiederherstellung des natürlichen und kulturellen Erbes rund um das kleine, aber touristische Küstenfischerdorf Pichilemu fördert und unterstützt.


Renaturierung und Wiederherstellung des Artenreichtums zum Erhaltung des
Mantagua-Feuchtgebietes, Chile

Um ein besseres Verständnis und eine Verbesserung der ökologischen Zustände im Mantagua-Feuchtgebiet zu erreichen, wurde auf zwei Ebenen   gearbeitet: Feldarbeit und Verwaltungsangelegenheiten. Im Feld wurden Forschung, Überwachung und der Aufbau einer zuverlässigen Datenbank über die biologische Vielfalt durchgeführt. Zur administrativen Seite gehörten Koordinierung, runde Tische und die Einrichtung eines Netzwerks mit lokalen Akteuren.
Die Stiftung zur Integration des Natur- und Kulturerbes (FIPaNCu) bringt junge Fachleute mit einem starken Interesse am Umweltschutz zusammen, die das natürliche und kulturelle Erbe aufwerten und lokale Gemeinschaften mit ihrer Umwelt verbinden wollen. Die Stiftung will ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen menschlichen Aktivitäten und der Natur unterstützen.


Wasser in der Wüste – Schutz und Nachhaltiges Management des Feuchtgebietes La Chimba, Antofagasta

Die Entwicklung eines umfassenden Lehrplans über aquatische Ökosysteme und die Auswirkungen des Menschen für Schulen und Behörden wurde realisiert. Dafür wurde ein dreistufiger Prozess durchgeführt:  die Ausarbeitung und Auswahl der Themen, die Schulung der Lehrer und zum Schluss die Anwendung des Lehrplans.
Die Umsetzung erfolgte durch die Kennedy Stiftung, eine NGO, die sich auf die Erhaltung von Feuchtgebieten und den Schutz von Wasser als lebenswichtige Ressource konzentriert. Sie leitet Schutzbemühungen in einer Reihe wichtiger Feuchtgebiete in Chile und fördert aktiv gute Verwaltungspraxis, Umweltbildung, Forschung und öffentliches Bewusstsein.


Küstenvögel-Monitoring Netzwerk zum Schutz von Feuchtgebieten an Chiles semi-arider Küste

Umweltbildung, Untersuchungen zu Ufervogelpopulationen  und die Entwicklung eines lokalen Erhaltungsplans waren die Hauptaktivitäten  dieses Projekts. Ein wichtiges Ergebnis ist der Aufbau eines Netzwerkes mit lokalen Akteuren für die Überwachung zwei bedrohter Küstenvogelarten, den Braunmantel-Austernfischer (Haematopus palliatus) und den Schneeregenpfeifer (Charadrius nivosus).
Das Netzwerk der chilenischen Vogel- und Wildtierbeobachter  (ROC) hat zum Ziel, Vögel und Wildtiere durch Forschung, Öffentlichkeitsarbeit, wissenschaftlicher Bürgerbeteiligung und Umweltbildung zu schützen.


E-Learning-Kurs zur Erhaltung von Küstenfeuchtgebieten und Küstenvögeln

Für den Schutz der chilenischen Küstenfeuchtgebiete wurde ein E-Learning-Kurs entwickelt, mit dem Ziel der Wissensvermittlung über sinnvolle Nutzung dieser Gebiete und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Von knapp 600 Teilnehmern schlossen 459  den Kurs erfolgreich ab.
Die chilenische Stiftung „Núcleo Nativo“ wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, die Bindung zwischen Mensch und Umwelt zu stärken und das sozioökologische Gleichgewicht zu fördern. Entscheidend für sie ist die Einbeziehung und Unterstützung des Unternehmertums für benachteiligte und gefährdete Gruppen, die Umweltbildung sowie den Schutz und die Wiederherstellung der natürlichen Umwelt.


Analyse und Stärkung von Management und Verwaltung in Zusammenhang mit Küstenfeuchtgebieten

Das Projekt widmete sich der verantwortungsvollen Verwaltung von Küstenfeuchtgebieten und konzentrierte sich auf entsprechende Vorschriften in Chile, Peru und Ecuador. Dazu wurde eine vergleichende Studie der umweltrechtlichen Instrumente in den drei Ländern durchgeführt, um den aktuellen Stand der internen Gesetzgebung zu diesem Thema zu beschreiben. Dies eröffnet neue Möglichkeiten und Vorschläge zur Verbesserung des rechtlichen Rahmens zum Schutz der Küstenökosysteme in diesen Ländern.
Die Universität Nottingham-Chile ist eine von der Britischen Universität gegründete Stiftung, um die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Chile zu erleichtern und Entwicklungen in Chile und ganz Südamerika zu unterstützen.