Breitenfelder Moor

Sonnentau

Moorrenaturierung bei Bremen

Aktiver Klimaschutz und Beitrag zur Artenvielfalt vor unserer Haustür

Ein stiftungseigener Baustein im Modellprojekt Wümme ist die Renaturierung von Flächen im Breitenfelder Moor bei Hellwege. Das Moor liegt im Wassereinzugsgebiet der Wümme und repräsentiert ein wichtiges Feuchtgebiet von etwa 400 ha Größe. Hier führen wir diverse Renaturierungsmaßnahmen durch und schaffen die Voraussetzung für die Entstehung eines Naturschutzgebietes. Die Maßnahmen sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, da intakte Moore eine der größten Kohlenstoffspeicher sind.

Aktuelles 2024
Heidschnucken für mehr Artenvielfalt - Erhaltung wertvoller Trockenrasen durch Beweidung im Breitenfelder Moor

Hintergrund

Durch die großflächige Nutzung als Truppenübungsplatz wurde die Natur hier verhältnismäßig wenig beeinträchtigt und das Moor konnte seinen Charakter mit dem typischen Bewuchs von Wollgras und schwankenden Torfmoos-Bulten in großen Teilen bis heute bewahren. Die bei uns selten gewordene Kreuzotter und weitere schützenswerte Arten sind hier noch zuhause. Gleich vier verschiedenen Schutzkategorien unterliegt dieses Gebiet (§ 28a Biotop; landesweit und avifaunistisch wertvoller Bereich; Moorschutzprogramm II). Einschneidender als die militärische Nutzung für das Ökosystem Moor war die Entwässerung.

Das Projekt 

Im Winter 2008 konnte zunächst der tiefe Hauptentwässerungsgraben des Moores (Rhenengraben) aus der Räumung genommen werden. Bereits nach einem Jahr fing der Bach leicht an zu mäandrieren und überschwemmte weite Teile seines Uferbereiches. Im November 2009 haben wir durch die teilweise Verfüllung eines weiteren Entwässerungsgrabens den Wasserstand auf 9 ha Moorfläche angehoben. 2022 ist ein mitten durch das Moor verlaufender, für die Landwirtschaft notwendiger Entwässerungsgraben verrohrt worden.

Damit sind alle Möglichkeiten zur Wiedervernässung durchgeführt und die Regeneration des Moores langfristig gesichert, die sich in dauerhaft vernässten Bereichen, in dem Absterben der Kiefern und Birken und der Ausbreitung des Torfmooses äußert.

Wir danken der Stiftung Naturschutz des Landkreises Rotenburg für die maßgeblichen Leistungen besonders bei der letzten Maßnahme und für die gute Zusammenarbeit!

2022-23 Unsere Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Breitenfelder Moor zeigen Wirkung

Weitere Naturschutzmaßnahmen rund um das Moor

Am östlichen Rand des Moores haben wir einen ehemaligen Ackerrand mit standortgerechten Laubbäumen bepflanzt, der einen Puffer zum benachbarten (Mais-) Acker bildet.

Vorhandene Nutzungsstrukturen der Bundeswehr wurden von uns zurückgebaut: Straßen und Plätze wurden entsiegelt und Tankanlagen abgebaut. Diese Flächen dienen jetzt der Verbreitung von Trockengras-typischen Blühpflanzen und werden durch regelmäßige Freiwilligeneinsätze gepflegt, um der Verbreitung von Neophyten Einhalt zu gebieten.

Wir danken dem NABU-Rotenburg/Wümme für seinen Rat und die tatkräftige Mithilfe.

Im Westen des Breitenfelder Moores führen wir Maßnahmen zum Waldumbau durch. Hier entwickelt sich, durch Entnahme von Nadelgehölzen und Neupflanzung von standorttypischen Laubbäumen, alte Kiefern- und Fichtenforste sukzessive zu Mischwäldern, die langfristig Verbesserungen für Boden und Wasserhaushalt bringen und heimischen Pflanzen- und Tierarten natürlichere Biotope bieten.

Der starken Ausbreitung der Späten Traubenkirsche (Prunus serotina) begegnen wir mit Pflanzungen heimischer Strauch- und Laubbaumarten. Eine Feldhecke, bedeutsam als Windschutz zwischen Wiesen und Feldern sowie als Biotopverbund, wurde im Frühjahr 2018 angepflanzt und wird mit der Zeit die Bestände der Traubenkirsche durch Beschattung unterdrücken. Solche Hecken aus gebietstypischen Gehölzarten sind wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger.